
Ich grüße dich
Gestirn des Lebens.
Möge mein Licht einst
Mein Untergang sein,
So wie deines
Täglich der Deine ist!
Im Jenseitsregenbogen, tief im Nebel, lebt ein Kind.
Es geht durch tausend Proben, bis es das Leid am Sinn
bezwingt.
Die Mutter ist ein ferner Stern für dich
Mein Vogellicht.
Erhellt nur von deines Glaubens Schein.
Dein Vater, er trug nie dein Gesicht.
Erschien dir nur im Traumgelicht.
Vergiss mein Kind, vergiss mein zartes Vogellicht!
Als wir beide traurig saßen
In des Mondes blauem Licht
Und die Schalen,
Die so zart geschützt unsrer Herzen Licht
Zerbrechend in die Wogen warfen,
Sahst du nicht in mein Gesicht?
Und die Frage deiner Augen, war es die Antwort nicht?
Weine nicht mein zartes Vogellicht, weine nicht!
Komm mein kleines Vogellicht,
Komm und trage mein Gesicht!
Warst nur dir ein Kind gewesen
Denn deine Mutter sah dich nicht.
Gesehen hat sie dich, als du groß und stark
Jedem andern Lichte
Trotztest, und sie mitbeschienst.
Und dir war’s als wär’s ihr eigen Licht,
Das da niederfiel auf
Dich.
Mein Krähenlicht, mein Krähenlicht
Doch du wusstest nicht.
Da weintest du und warst betrogen,
Durch deiner Mutter Blendelicht.
Darauf sie schrie:
„So komm zu mir mein Kind,
Ich leucht so hell nur wenn
Du bei mir bist!“
Oh mein Krähenlicht, oh mein Krähenlicht,
Du sahst sie nicht.
Zu traurig ist dein Herz geworden
Und so verstandest du sie nicht.
Und sahst durch deinen Glanze nicht ihr wahr Gesicht.
Krähenlicht, mein Krähenlicht, wirf ab mein Gesicht!
Denn meinen Schmerz,
Den brichst du nicht.
Sieh durch deine neuen Augen,
Dass sie war dies Mutterlicht,
Das die Liebe tief in dir
Nur die deine ist!
Flieg mein Krähenfalke flieg.
Und vergiss sie nicht!
Und sing uns bald von klaren Liedern,
Die der Wahrheit sind so fremd,
Dass nur wir weiter, schweigend irren, in dem Nebel,
Der wir sind!
Doch im Nebel lebt ein Kindlein,
Lebt im Dunkeln, lebt
Ganz still.