AM RANDE

Am Rande meines Lebens …

– Da wächst eine Pflanze.
Ich nenne sie „Liebe“.

Sie ist ein seltsames Unkraut,
wächst auf steinigem Boden,
Trocken, salzig, wulstig und schroff.
Lebt ohne Duft, duftend nur wenn jemand riechend ist.
Lebt dort glimmend, lebt dort fort.

„Liebe“, diese Pflanze, wie ich sie nenne,
Ist nicht wie ein Vergissmeinnicht,
Ist eher ein Denkanmich oder ein Verzagenicht.
Immer einsam am Rande meiner Tage.

Ist willkommen in der Nacht.
Ein Nachtschattengewächs,
Nährt sich von der Sehnsucht nach Ferne,
Die nur lebt, solange es Sehnsucht nach Nähe gibt.

Ferne ist kein: Ich liebe Dich!
Nähe ist kein: Ich kann ohne Dich!
Deswegen ist „Liebe“ ein sonderliches Gewächs.
In Ihr wächst ein: „Nicht ohne Dich, liebe ich Dich!
Ich liebe Dich nicht, wenn Du mir zu nahe bist.“

Zu fern, für den, der zu nahe steht.
Zu nah, für den, der bereit ist fern zu stehen.

Nenn ich sie Sehnsucht, vertrocknet sie,
Nenn ich sie Nähe, dann erstickt sie.
Nenn ich sie Leben, dann ertrinkt sie.
Nenn ich sie Liebe, dann geht sie.

Bin ich zu dicht am Mein,
Zu Fern am Du bist Dein?
Geht „Liebe“ ein.

Doch, bin ich nur mein und Du nur dein, …
Herz, willst Du so einsam, so verloren sein? –

… am Rande eines Lebens, kann sie nur da gedeihen?

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